CRPS ist ein Arschloch!


soviel steht fest. Mein Körper hat die Krankheit, auch Morbus Sudeck genannt, seit September 2017. 
Nach einer Achillessehnenteilruptur hat sie sich in meinem rechten Fuß breitgemacht und hindert mich seit dem am Laufen. Auftreten ging lange überhaupt nicht, mittlerweile immerhin ein kleines bißchen.
Ich habe Schwellungen, Verfärbungen, Kälteanfälle, schlimme chronische Nervenschmerzen-das volle Programm. Dazu kommen nette Beigaben wie Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und
Stimmungsschwankungen.
Ich bin 50 Jahre alt, habe zwei Kinder (13 und 23) und einen tollen Mann an meiner Seite. Ich bin Maskenbildnerin und Yogalehrerin und war noch nie in meinem Leben wirklich krank, geschweige denn im Krankenhaus. 
Gut,  jetzt hat es mich mal getroffen. Ich sehe das als Aufgabe und nehme das an, aber muss es denn gleich so eine Arschlochkrankheit sein? Die chronisch ist und als unheilbar gilt? Die mich in den Rollstuhl zwingt und mich ausbremst, wo es nur geht? Mich unselbstständig, ängstlich, arbeitsunfähig, schlaflos werden läßt? Nicht mit mir! Das nehme ich nicht an. Heilung kann es immer geben und die passiert von innen nach außen, daran glaube ich. 
Ich habe auch direkt angegriffen mit dem üblichen Programm: Lymphdrainage, Physiotherapie, Ergotherapie, Kortison und Schmerzpflaster. Das Kortison habe ich nicht vertragen. Schmerztabletten, vor allem diese Chemiebomben, die einem so bei CRPS verordnet werden, lehne ich für mich ab und musste mich da teilweise ganz schön durchsetzen bei den Ärzten. Es gibt, außer Medikamente, wenig Hilfe bei chronischen Schmerzen.
Ich war zwei Wochen im Krankenhaus, fünf Wochen in einer ambulanten Reha, knapp drei Wochen in einer stationären Reha. Habe Neuraltherapie versucht, mehrmals Blutegel, Vitamin C Infusionen, Schmerzakkupunktur,
Hypnose, TCM, Osteopathie, Magnete, Powertube, eine Darmsanierung und Heilfasten gemacht. Einiges war sicher gut, nachhaltig geholfen hat es mir nicht. Ich meditiere regelmäßig,  mache Yoga, habe immer noch Lymphdrainage, Physio- und Ergotherapie und übe auf meinem Ergometer. Ich nehme Nahrungsergänzungsmittel und versuche, mich gut zu ernähren. Ich habe immer wieder Besserungen erlebt und dann wurde es wieder schlechter, es geht auf-und ab.
Und jetzt reicht es mir! Nachdem mein anderer Fuß seit Weihnachten glaubt, auch mal ein bißchen rumnerven zu müssen und ähnliche Symptome wie der rechte zeigt, zum Glück nur leicht, aber doch alarmierend, habe ich beschlossen, nochmal richtig anzugreifen.
Ich bringe den Herrn Sudeck nach USA! Auf der Suche nach Fachärzten in Deutschland und weltweit, habe ich in Arkansas eine Ärztin gefunden, die sich seit acht Jahren mit CRPS befasst und Therapien entwickelt hat, mit denen sie schon vielen Patienten helfen konnte- Dr. Katinka van der Merwe. Sie ist eine Spezialistin für CRPS. Ich lese gerade ihr Buch: Putting out the fire, new hope for RSD/CRPS. Ihre Ansätze gefallen mir sehr gut. Sie behandelt das Nervensystem ganzheitlich und das macht für mich Sinn. Die Therapie dauert drei Monate und am 27.1. geht es los! 
Der beste Mann, den man sich wünschen kann, kommt mit, mein Sohn muss leider hier bleiben. Das ist ein kleiner Wermutstropfen, aber er ist hier gut aufgehoben. Wir haben ein Airbnb Zimmer gemietet und auch sonst ist alles soweit vorbereitet, langsam werde ich aufgeregt!

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