Practice and all is coming...

Als Yogalehrerin beschäftige ich mich schon länger auch mit Meditation. Als ich im Oktober 2017 so gut wie kein Yoga mehr praktizieren konnte, war mir klar, dass ich mehr mental arbeiten muss. Ich habe mir also vorgestellt, wie ich den Sonnengruß und verschiedenen Asanas übe. Auch mentales Yoga hat eine Wirkung. Vor allem habe ich aber begonnen, regelmäßiger zu meditieren. 


Dirk und ich sind dann auf Dr. Joe Dispenza aufmerksam geworden und waren sofort von seinen Büchern und You Tube Videos begeistert. Die Neurowissenschaftlichen Erklärungen, was Meditation bewirkt und wie man selbst sein Gehirn programmieren und neue neuronale Verbindungen schaffen kann, haben uns echt gepackt. Wir haben online Kurse mit Dr. Joe absolviert, Meditationen heruntergeladen und uns viel darüber ausgetauscht. Im November 2018 sind wir dann nach Brighton zu einem sieben tägigen Advanced Retreat geflogen. 

Es war schon im Vorfeld ziemlich aufregend. Man wird in Gruppen von ca. 40 Personen eingeteilt und einige Tage vor Beginn von seinem Gruppenleiter kontaktiert. Wir waren bei den Orcas und unsere Gruppenleiter hieß Matt. Über eine App bekommt man viele Infos und kann mit anderen Teilnehmern in Kontakt treten und sich austauschen über Unterkunftsmöglichkeiten u.s.w. Man muss ein Mind Movie erstellen, einen ca. 3 minütigen Film mit Musik über seine Zukunftsvisionen, mit dem dann später in den Meditationen gearbeitet wird.

Das Event fand im Hilton Hotel statt. Die Übernachtungen waren dort aber ziemlich teuer, so dass wir ein kleineres Hotel, nur ca. 50 m entfernt, gebucht hatten.

Ich war ganz schön aufgeregt, weil ich nur eine vage Vorstellung davon hatte, was auf mich zukommen wird und es ganz schön herausfordernd ist zu wissen, dass man eine Woche lang mehrere Stunden am Stück meditieren wird.

Wir sind am Tag vor dem Event nach London geflogen und dann mit dem Bus nach Brighton gefahren. Mit dem Rollstuhl ist das ja immer ein bißchen mehr Aufwand, es hat aber alles gut geklappt.

Am nächsten Tag haben wir uns dann registriert, waren mit einer netten älteren Dame aus England Mittagessen und dann ging es los. Die Orga war super, sehr professionell.

Es waren 900 Teilnehmer auf dem Event. Man bleibt immer mit seiner Gruppe zusammen, sitzt jeden Tag in einem anderen Bereich und tauscht sich am Abend gemeinsam aus.



Es war super intensiv, die Tage waren lang, Vorträge und Meditationen wechselten sich ab, dazwischen wurde getanzt. Natürlich lernt man schnell alle möglichen Leute kennen und hat auch schnell eine Verbindung zueinander. Es ist ein tolles Erlebnis, mit so vielen Menschen gemeinsam zu meditieren, zu spüren, wie die Energie von Tag zu Tag steigt und auch diese Liebe zu spüren. Ich bin durch alle möglichen Gefühle durchgegangen, sie waren nicht immer angenehm. Ich hatte Angst, ich war happy, verunsichert, voller Liebe und alles mögliche dazwischen. Ich hatte zu dieser Zeit noch sehr damit zu kämpfen, diese Krankheit zu akzeptieren und meine Position zu finden. All das wurde durch das intensive Meditieren natürlich verstärkt. Mir war aber klar, das ist ein Prozess und ich möchte da durch. Ich wollte gestärkt von diesem Event zurückkommen.

"Step into the unknown" , darüber hat Dr. Joe in dieser Woche viel gesprochen. Der Schritt ins Unbekannte macht Angst, aber wenn man da durchgeht, offen ist und vertraut, dann öffnet man sich der Liebe. Wir haben an einem Vormittag auch eine Challenge gemacht, wo es genau darum ging. Es gab verschiedene Stationen mit klettern und abseilen und fallen lassen, also Dinge, die schon mal Angst machen können. Man wurde toll von den anderen Gruppenmitgliedern unterstützt und so mancher hat seine Angst überwunden und ist über sich hinaus gewachsen. Am Schluss hat man sich dann von einem Podest rückwärts in ein Netz fallen lassen, das von den anderen gehalten wurde. Man wurde gefragt:  "Are you ready to surrender?" und wenn man mit "Ja" geantwortet hat, haben die anderen gerufen: Surrender now". Sich fallen lassen ins Unbekannte, voller Vertrauen. Da hat sich bei mir etwas gelöst und ich hing danach weinend in Dirks Armen. Überhaupt haben wir, glaube ich, jeden Tag geheult. Meistens vor Glück oder Ergriffenheit.

Meditieren gehört für mich mittlerweile zu meinem Alltag. Es ist ein wichtiger Baustein für meine Heilung. Dafür nehme ich mir jeden morgen Zeit, direkt nach dem Aufwachen. Ich meditiere manchmal nach Joe Dispenza, den ich nach wie vor toll finde, aber probiere auch anderes aus. Zur Zeit liebe ich die Mantra Meditationen von Deepak Chopra.

Im nächsten Beitrag berichte ich noch ein bißchen mehr über das Event von  Dr. Joe.

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